Statt V- nur noch W-förmiger Konjunkturverlauf? Dennoch Rekord-Dividende im Juni!

Monatsrückblick Juni 2020

Rückblick Juni 2020       

Diesen Monat habe ich nur die Hälfte der zur Verfügung stehenden Summe investiert. Die Aktienkurse waren bei meinen favorisierten Unternehmen wieder zu hoch.

Ich habe einfach dynamisch den Sparplan angepasst und Aktien weiter nachgekauft.

Bitte beachtet, dass ich hier keine Kaufempfehlung oder Anlageberatung leiste. Es handelt sich in allen Artikeln um meine eigene Meinung und Ansicht.

In diesem Beitrag berichte ich detailliert von meinen Käufen und Dividendenerträgen. Meine persönliche Einschätzung der Marktlage erfährst du in der Mitte des Beitrages.

Aktienkäufe per Sparplan

In meinem Depot-Update vom 06.07.2020 sind die nachfolgenden Käufe bereits enthalten.

Für die beiden Unternehmen Britisch American Tobacco und Cisco Systems habe ich den Sparplan auf jeweils 25 Euro erniedrigt. Aktuell finde ich die Kurse zu hoch und deshalb setzte ich die betreffenden Investitionen auf Sparflamme.

Eine höhere Gewichtung im nächsten Sparplan von BAT sehe ich bei unter 34 Euro und für Cisco bei unter 39 Euro.

Bei Coca-Cola fand ich den Kurs unter 43 Euro noch akzeptabel, beim Hamborner REIT und Pfizer habe ich nur das Minimum investiert. Pfizer werde ich auf ca. 1000 Euro Aufstocken sobald der Kurs bei unter 30 Euro liegt.

In Procter & Gamble werde ich weiter per Sparplan investieren. Mein Einstiegs-Kursziel lag eigentlich bei unter 85 Euro. Da ich aber langfristig von dem Unternehmen sehr überzeugt bin, werde ich weiter investieren.

Aktien von guten Unternehmen sind selten preiswert zu haben, hier muss man irgendwann anfangen. Bei Johnson & Johnson bin ich deshalb auch zu höheren Kursen eingestiegen und habe es bisher nicht bereut.

Mein Fokus setze ich grundsätzlich auf nicht zyklische Konsumgüter, die Menschen regelmäßig und immer benötigen, egal was gerade auf der Welt passiert.

Der TecDax hat sich zunächst V-förmig stabilisiert und ist damit nicht mehr so attraktiv für mich. Ich werde vorerst bei der minimalen Investitionsrate von 25 Euro bleiben und bei schlechterer Marktlage wieder auf bis zu 75 Euro pro Monat aufstocken.

Eingriff in Sparpläne

Da ich 650 Euro am Monatsanfang für Käufe zur Verfügung habe, werde ich weiter an Sparplänen festhalten, damit ich bei mehreren Unternehmen die Kursrücksetzer ausnutzen kann. Hierzu passe ich meine Sparpläne dynamisch bis zu 4 Werktage vorher an, damit ich nicht zu teuer einkaufe.

Ich finde Sparpläne wegen der Kosten grundsätzlich grenzwertig und bin kein Fan davon, zu jedem Preis automatisiert zu kaufen. Nur auf den Cost-Average-Effekt über die nächsten 20 Jahre vertrauen, ist nicht meins.

Hier hoffe ich auf eine bessere Rendite langfristig, wenn ich bei Kursrückgängen gezielt meine favorisierten Unternehmen in Tranchen nachkaufe.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass ein passiver ETF-Investor dennoch besser als ich nach 20 Jahren performt. Hier sollte man sich die Bücher von Gerd Kommer mal genauer anschauen.

Was ist meine Meinung zur aktuellen Marktlage?

Wie ich in meinen vorigen Monats-Rückblick geschrieben habe, vermute ich weiterhin eine Seitwärtsbewegung und oder fallenden Märkte. Ich rechne mit keiner V-förmigen Erholung mehr.

Die Zahlen für das zweite Quartal werden den Markt noch beeinflussen, sind aber teilweise schon eingepreist.

Interessant wird sein, wie es sich nach den Sommerferien mit der Corona-Ausbreitung verhält. Aktuell nehmen die Zahlen in den USA, Südamerika, Israel und Afrika und Rumänien weiter stark zu. Sogar in Österreich (Linz) bzw. auch in Deutschland (Gütersloh) werden übergangsweise Schulen wieder geschlossen bzw. Mini-Lockdowns verhängt.

Risiko Amerika?

Die Lage in Amerika finde ich bedenklich. Die Proteste gegen den Rassismus und die aus meiner Sicht bedenklichen Reaktionen des Präsidenten darauf, stimmen mich nachdenklich.

Der Handelskonflikt mit China schwelt auch weiter vor sich hin und wird immer wieder angefacht. Aktuell gibt es genug kleine Feuer, die den Markt verunsichern und abstürzen lassen können. Vielleicht schafft die massive Liquidität dennoch die Gegenbewegung. Nachhaltigkeit sieht anders aus, wie ich finde.

Visuell tendiert der 1-Jahres Chart des S&P500 zu einem W-förmigen Verlauf bzw. könnte es zu weiteren Abwärtsbewegungen kommen. Im letzten Rückblick sah das eher noch wie ein V aus.

S&P 500 1 Jahr

Ich werde weiter behutsam investieren und das Cash-Polster leicht erhöhen und den Markt beobachten.

Erstaunlich sind die massiven Kurszuwachse im Tech-Sektor, viele vergleichen das mit der Dotcom-Blase von 2000-2003.

NASDAQ Composite Index 1 Jahr

Betrug im DAX

In Deutschland gab es im Dax einen unerwarteten Niedergang in Form von dem Zahlungsdienstleister Wirecard. In der Bilanz fehlen fast 2 Milliarden Euro.

Ich finde es schlimm, dass so viele Investoren Ihr Geld durch den Betrug verloren haben. Ich hoffe, dass daraus Maßnahmen abgeleitet werden, die so etwas in der Zukunft unwahrscheinlicher machen.

Die Aktie hat es nicht in mein Depot geschafft, weil sie nicht in mein Beuteschema passt. Dennoch hatte ich im Frühling überlegt, 2 Aktien über Trade Republik als Spaßposition zu kaufen, um dann zeitnah bei höheren Kursen zu verkaufen. Gut, dass ich hier Abstand davon genommen habe.

Wirecard 3 Monate

Wichtig sind die Punkte daraus, die man lernen kann, auch wenn man selbst nicht direkt betroffen ist:

  1. Diversifiziere dein Depot in Länder, Branchen und Unternehmen, so dass eine einzelne Position auch mal komplett einbrechen kann, ohne dass man das im Depot merkt. 
  2. Baue kein Klumpenrisiko auf und gewichte die Aktienpositionen immer gleich (z. B. nur 2000 Euro pro Unternehmen).
  3. Verletze deine eigenen Investment-Regeln nicht und lasse dich nicht von der Masse mitreißen. Habe einen Plan und ein Risikomanagement.
  4. Denke immer selbst nach und handle erst dann, wenn du dich eigenständig über das Unternehmen oder dein Investment informiert hast.
  5. Lerne dauerhaft aus deinen Fehlern, den Fehlern Anderer und verbessere die eigenen Regeln.

Auch ich werde noch weitere Fehler machen und habe einiges ausprobiert, wo ich ein Lehrgeld bezahlt habe. Bisher konnte ich das aber immer durch mein Risikomanagement sinnvoll begrenzen.

Rekord-Dividende im Juni 2020

Alle Dividendenzahlungen sind noch innerhalb der Freibeträge und abzüglich der anfallenden Quellensteuer.

Durch die Dividendenverschiebung von BASF konnte ich im Juni 2020 die bisher höchste Ausschüttung verbuchen. Die Zahlung vom Hamborner REIT fehlt immer noch, hier rechne ich erst im 2. Halbjahr damit.

Wie man auch unter der Blogseite Zahltage nachlesen kann, haben folgende Unternehmen Dividenden auf mein Konto eingezahlt (Datum= Kontoeingang):

DatumUnternehmenDividende €
04.06Intel Corp.6,27
04.06Unilever13,61
05.06Pfizer Inc. (20,7 Stk.)5,90
12.06Johnsen und Johnsen12,04
15.06IBM12,16
16.06Microsoft3,82
17.06Walgreens6,90
17.063M14,41
18.06Tyson Foods7,30
24.06BASF125,49
29.06Royal Dutch Shell15,00
02.07Gilead Sciences13,40
02.07Gladstone (Zahltag 30.6)9,49
Summe245,79

Das ergibt Dividendenerträge in Summe von 245,79 € netto für den Monat Mai. Dem gegenüber stehen 4,81 € Gebühren. Das ergibt einen Ertrag von 240,98 €.

Anbei noch eine Übersicht der aktuellen Ausschüttungen im Jahr 2020 (blaue Balken). Ein Vergleich zum Vorjahr ist in den orangen Balken zu sehen:

blau= 2020/ orange 2019

Genießt den Sommer und bleibt gesund!

Euer Marcus

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